“Sehr geehrte Damen und Herren,” dröhnt es aus dem Bordlautsprecher der Alitalia Maschine “ hier spricht Ihr Kapitän. Wenn Sie einmal die Augen links über den Flügel hinaus schweifen lassen.
Unter uns liegt Venedig. Und wie heißt es doch? Venedig sehen und sterben. Und wenn Sie jetzt einmal auf der rechten Seite die Augen über den Flügel schweifen lassen. Hier sehen Sie unser brennendes Triebwerk ...”
Unser erster Flug nach Venedig war sehr spannend, ganz so aufregend wie in dem Kalauer war er dann aber doch nicht.Eine kontrovers diskutierte Frage ist ja, wie, und wie hoch fliegt man als UL
nach Italien.Von Tannheim aus sind wir mit Flugplan über die Alpen direkt nach Venecia S. Nicolo geflogen. Wir hatten uns vorab telefonisch abgesichert, dass wir als (deutsches) UL dort landen
können. Auf dem Flug blieben wir auf den FIS-Frequenzen von München, Wien, Bolzano Info und Padova Information. Erst kurz vor Vicenza wurden wir angewiesen, unsere Flughöhe von rund 9000 ft zu
verlassen und auf 1500ft zu sinken. Mit mehreren Frequenzwechseln wurden wir entlang der auf der Karte eingezeichneten VFR-Route westlich über Vicenca, Padova nach
Chioggia geführt. Von dort ging es entlang langgestreckter Inseln (Lido), welche der Lagune von Venedig vorgelagert sind, wieder nordöstlich bis zum Flugplatz S.Nicolo. S.
Nicolo ist ein Sportflugplatz mit Graspiste am Nordende des Lido di Venecia. Auf die Frage “Where can I park” kam die freundliche Antwort mit italienischem Akzent aus dem Headset “Suche Dir eine
Platz an der Sonne”. So unkompliziert und freundlich war der gesamte Service am Platz. Die Flugplatzgebühren betrugen, inklusive der Abstellgebühren für 2 Nächte, bescheidene 17 Euro. Dagegen
ist Venedig und das übernachten in Venedig schon etwas teurer.Wenn man das Flugplatzgelände verlässt, erreicht man in ca. 5 Minuten zu Fuß eine Buslinie. Der Bus fährt alle 10 Minuten, nachts sind die Abstände etwas
länger. In wenigen Minuten gelangt man mit dem Bus an den Busbahnhof im Zentrum. Von hier aus fährt auch das Vaporetto (“Omnibus-Schiff”) nach Venedig. Für Touristen gibt
es (Mehr-) Tageskarten für den Inselbus, mit denen man auch das Vaporetto pauschal benutzen kann. Das wird schnell interessanter als Einzeltickets, wenn man z.B. mehrfach am Tag zwischen Venedig und dem Lido pendeln
will, oder auf dem Lido den Bus nutzt (z.B. zur Fahrt zum Hotel).Hotels gibt es auf dem Lido mehr als genug,
auch rund um dem Busbahnhof bzw. das Zentrum. Ist man schon vor Ort, sucht man am besten von dort aus.Leider können wir unser Hotel Buon Pesce, obwohl es nahe am Flugplatz liegt, nicht empfehlen. Die Zimmer sind
zwar ok, der Service bis hin zum Frühstück eher sehr mäßig. Zudem wollte man uns bei der Abreise höhere Preise abrechnen als telefonisch vorab vereinbart war. Irgendwer hatte das Villa Cipro im
Zentrum empfohlen. Wir sind offen für Hotel-Tipps für den nächsten Ausflug.Mit dem Vaporetto, das in sehr kurzen Abständen pendelt, gelangt man in gut 10 Minuten zum Markusplatz oder
weiter entlang des Canale Grande zu einer Vielzahl von Haltestellen. Das ist auch eine interessante Variante für das Sight-Seeing auf dem Canale Grande. Wir waren an einem
frühen Nachmittag angekommen, hatten das Gepäck im Hotel abgestellt und haben dann gleich einen Ausflug in die Lagunenstadt unternommen, inklusive dem Abendessen und einem Spaziergang in Venedig bei Nacht.Am zweiten
Tag sind wir ein paar klassische Sehenswürdigkeiten angelaufen und haben ein romantisches Bier unter (an) der Rialtobrücke getrunken. Für das Abendessen wollten wir dem Tourismus entfliehen, was mit der Rückfahrt
zum Lido nur halb geglückt ist. Detaillierte Anregungen für das Besuchs-Programm wollen wir den unzähligen Reiseführern überlassen. Wegen der angekündigten Wetterverschlechterung hatten wir den Rückweg am dritten
Tag nach dem Frühstück angetreten. Der Tower hatte unkompliziert bei der Flugplanaufgabe und dem Gepäcktransport zum Flugzeug geholfen. Leider, aber verständlich, ist der Überflug von Venedig nicht zulässig. Auch hier
hat der Tower mit einer abweichenden Platzrunde uns noch zu einem etwas näheren Foto verholfen (oben drittes Bild). Der Rückflug erfolgte wieder per Controller entlang der VFR-Route. Ab Bozen
lagen die Alpengipfel in Wolken (siehe letztes Bild). Die Wolkendecke (Südstau) war aber noch zu überfliegen. Das Mittagessen gab es dann schon in Kempten. Venedig ist eine beeindruckende Stadt,
wenn auch etwas touristisch. Entsprechend hoch sind die Preise. Aber wir wissen ja - Venedig sehen und ...... Adresse Flugplatz: Nicelli S.p.A Aeroporto G. Nicelli I - 30126 Venezia Lido
Tel +39 041 770300 Fax +39 041 2428714 Venedig und Lido Information Venedig Touristeninformation Hotelbuchungen Venedig September 2006, AB |